Das Tempelhofer Forum
Einmal einen Beruf gelernt und ein Leben lang davon zehren, geht schon längst nichtmehr. Die Entwicklung in allen Bereichen des Daseins schreitet stetig voran. Das trifft auch auf die Bildung und pädagogische Entwicklungsbegleitung unserer Kinder zu. Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten, in Horten, Kindertagespflegepersonen, Kinder- und anderen Einrichtungen der kommunalen und der freien Jugendhilfe, müssen sich ständig auf den neuesten Stand der Entwicklung bringen.
Bis zum Ende des letzten Jahrhunderts gab es in den Jugendämtern der Berliner Bezirke Kita-Berater/innen. Neben der Beratung in Fachfragen haben diese auch Fortbildungen angeboten. Tempelhof hatte eine eigene Struktur des Fortbildungsangebots schon in den siebziger Jahren geschaffen. Sally Dobriner, Kita-Berater in Tempelhof, kam 1983 auf die Idee, dem Kind einen Namen zu geben. Das Ergebnis war so naheliegend wie einfach: Tempelhofer Forum. Unter dieser Marke finden bis heu-te Seminare für die eingangs erwähnten Zielgruppen statt, aber auch alle anderen, die sich „nur“ für ein bestimmtes Thema interessieren, sind herzlich beim Tempelhofer Forum willkommen.
Konkret gesagt: die Seminare des Tempelhofer Forums sind für ALLE offen (Ausnahmen sind gekennzeichnet).
Bis 1997 war das Tempelhofer Forum auf Wanderschaft, das heißt, die Seminare fanden an unterschiedlichen Orten, meistens in Kindertagesstätten statt. 1997 reiften die Überlegungen nach einem festen Standort. Der damalige Jugendstadtrat Dietrich Schippel stieß mit diesem Ansinnen beim Leiter des Jugendfreizeitheims Mariendorf in der Kurfürstenstraße 40, Wolfgang Koch, auf offene Ohren. Das Tempelhofer Forum bekam eine eigene „Geschäftsstelle“ und einen festen Veranstaltungsort. Allerdings zeigte sich in den kommenden Jahren, dass der Betrieb einer Fortbildungseinrichtung mit der eines Kinder- und Jugendhauses nicht kompatibel ist.
Der glückliche Umstand, dass es im Jahr 2000 einen Jugendstadtrat gab, der gleichzeitig auch das Bauressort leitete, brachte die erhoffte Lösung des Problems. Stadtrat Klaus-Ulrich Reipert erinnerte sich daran, dass auf dem Tempelhofer Parkfriedhof das ehemalige Verwaltungsgebäude leer steht. In dieses zog das Tempelhofer Forum nach gründlicher Renovierung um und eröffnet sein nunmehr eigenes Haus am 15. September 2000.
2005 wurde ein Trägerverein gegründet, der entsprechend Tempelhofer Forum e.V. heißt. Dieser Verein ist für gesamte Organisation der Fortbildungsstätte zuständig. Der Leiter des Jugendfreizeitheims Mariendorf, Wolfgang Koch, übernahm die Gechäftsführung des Vereins. Als Mitglieder konnten unter anderem die großen Jugendhilfeträger des Bezirks gewonnen werden, wie der Kita-Eigenbetrieb Süd-West, das Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V. und das Nachbarschaftszentrum in der ufaFabrik e.V.2013 beschloss das Jugendamt, das Haus in der Gottlieb-Dunkel-Straße 26 am Parkfriedhof aus Kostengründen aufzugeben. Das Nachbarschaftszentrum in der ufaFabrik bot an, dem Tempelhofer Forum Räume zur Verfügung zu stellen. Von Januar 2014 bis Mai 2018 fanden die Seminare in der ufaFabrik statt. Heute befindet sich dort weiterhin die Geschäftsstelle. Die Seminare finden seit Mai 2018 im neuen Seminarraum in die Colditzstraße 1 in Tempelhof statt.
Im Juni 2014 ging Wolfgang Koch nach 44 Jahren Tätigkeit für das Jugendamt Tempelhof, ab 2001 Tempelhof-Schöneberg, in den Ruhestand. Er ist weiterhin als Geschäftsführer für den Verein tätig. Seit 2017 teilt er sich diese Tätigkeit mit dem Spieltherapeuten und Pädagogen Birger Holz, der für den Seminarbereich verantwortlich ist, während sich Wolfgang Koch um die Verwaltung und Finanzen kümmert.
Birger Holz kommt selbst aus der Kinder- und Jugendpädagogik und war bis 2015 fast 10 Jahre als Kinder-Tagespflegeperson tätig. Seit inzwischen fast 40 Jahren ist die Nachfrage nach den Seminaren des Tempelhofer Forums ungebrochen. Das liegt vor allem an der Qualität der Seminare, für die die exzellenten Dozentinnen und Dozenten sorgen. Und so lautet das Motto nach wie vor:
Wenn Fortbildung – Dann Tempelhofer Forum.